

Lehre, Workshops & Beratung zu Diversität, Inter- und Transkulturalität, Anti-Rassismus & Dekolonisation
Wofür stehe ich?
„Wokeness“ empfinde ich als Kompliment, Diversity ist kein Schlagwort und Konzepte, die Gleichwertigkeit, Nachhaltigkeit und Perspektiverweiterung verfolgen, sind Zeichen von Wertschätzung und Respekt und wichtiger denn je.
Das Ziel ist achtsames, emphatisches, Zusammenleben, Arbeiten, Wirtschaften, Reisen, Empfangen und Beheimaten. Der aktive Einsatz für ein friedliches Zusammenleben. Das Erkennen der eigenen Position(ierung), Haltung und Handlungsmacht in rauen Zeiten.


Was mache ich?
Meine Arbeit mit Ihnen beschäftigt sich mit der Bewusstwerdung kolonialer Strukturen, Institutionen und Stereotypen, die uns und die Geschichten unserer Mitmenschen geprägt haben. Häufig sind wir uns der hierarchisierenden und abwertenden Wirkweisen dieser Faktoren nicht bewusst, besonders wenn sie in unserem Interesse funktionieren. Diese Prägungen haben Einfluss auf unsere Sprache, auf unsere (Welt-)Bilder, auf unsere Referenzen und Präferenzen. Deutlich werden diese unbewussten Prägungen, wenn Strukturen diverseren Einflüssen ausgesetzt werden, da passiert der Reality Check. Und gerade jetzt zeigt sich, genauer und härter denn je, dass wir uns alle die Frage stellen sollten, ob wir wirklich so offen, aufgeschlossen und weltgewandt sind, wie wir uns das von uns selbst wünschen. Vielleicht haben Sie Lust, die ersten Schritte gemeinsam zu gehen, und zu schauen, wie wir unsere Wissensbestände und -praktiken hinterfragen, auf ihre Aktualität und Zugewandtheit überprüfen und im Zweifelsfall verändern und erneuern können.

Für wen ist meine* Arbeit interessant?
Film-, Tanz-, und Theaterschaffende:
Diverse Stoffe, Projekte und Teams (er)fordern durch die gegenwärtige Infragestellung alteingesessener Hierarchien ein Wissen um Kontinuitäten kolonialer und patriarchaler Strukturen (in der wir alle eine bestimmte Position einnehmen). Die Erarbeitung dieser Wissenslücken ist auch aufgrund unserer ganz unterschiedlichen Wissenstände zeitintensiv und konfliktbeladen, spannend und bewusstseinserweiternd. Plötzlich wird deutlich, wie sich die Geschichte, die erzählt werden will und die eigentlich in der Vergangenheit spielt, gerade in Echtzeit im Team oder in der Gesellschaft widerholt oder warum es so viel spannender sein könnte, einen Klassiker aus einem anderen Blickwinkel erzählen zu lassen. Vielleicht sogar von einer anderen Person. In einer anderen Sprache, mit anderen Worten. Die Erfahrung zeigt: In diese Auseinandersetzung ohne Vorbereitung hineinzugeraten, kann nicht nur Nerven und Geld kosten, sondern auch den gemeinsamen Geist in Mitleidenschaft ziehen; vorbereitende Workshops für alle Mitarbeitenden bieten sich an.
Museums- und Stiftungspersonal sowie Ausstellungen:
Bislang akzeptierte Allgemeingültigkeitsansprüche eurozentrischer Perspektiven und Sprache werden durch die diversen Sichtweisen eines globalen Publikums vermehrt angezweifelt. Sie möchten sich dieser Diversität öffnen, sie abbilden und repräsentieren. Außerdem möchten Sie junge Menschen für Ihre Inhalte interessieren, für die Arbeit mit Ihnen, als auch für Ihre Ausstellungen und Produkte. Wir können uns einzelne Ausstellungen anschauen, als auch Ihre Häuser, Produkte und Strukturen. Wir schauen, welche Perspektiven vertreten sind, wer bei Ihnen arbeitet und welche Schritte notwendig wären, neue Räume zu öffnen und andere, respektvollere, lebensnahere und bislang unerzählte Geschichten zu erzählen.
Studierende und (wissenschaftliches) Lehrpersonal:
Die Curricula der meisten Universitäten bilden weiterhin einen eurozentrischen Status Quo ab. Rassismuskritik ist kein integraler Bestandteil der Lehre. Klimatische, wirtschafts- und sozialpolitische Herausforderungen und ihre kolonialen und rassistischen Ursprünge, Kontinuitäten und Zusammenhänge werden nicht ausreichend und interdisziplinär diskutiert. Es gibt keine funktionierenden / qualifizierten Anlaufstellen für Betroffene von rassistischen Vorkommnissen / Entscheidungen / Haltungen. Internationalität, Auslandsaufenthalte und -Partnerschaften stützen etablierte Strukturen und werden von politischen Fragen abgekoppelt, Lehrpersonal und Studierende sind unzureichend vorbereitet und geschult auf zu erwartende Auseinandersetzungen. Globale und digitale Netzwerke könnten sehr viel produktiver eingesetzt werden. Nachhaltige Perspektiv- und Richtungswechsel sind überfällig.
Sozialarbeiter*innen und Pädagog*innen:
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bewegen sich heute in deutlich diverseren Umfeldern als die Generationen der betreuenden Personen. Die Sprache hat sich gewandelt, es besteht Vielsprachigkeit, wobei immer weniger gelesen wird. Es gibt ein größeres Verständnis von Intersektionalität (der Verschränkung unterschiedlicher Diskriminierungsfaktoren) und diskriminierungskritischen Verhaltens aber auch die Erstarkung klassischer, patriarchaler Rollenbilder. In Lehrplänen und Unterrichtsmaterialien werden diese veränderten Lebensrealitäten und Herausforderungen kaum abgebildet, ebenso wenig beim Personal. Hier gibt es viel zu tun, viel (selbst-)zu-hinterfragen und unendlich viel Neues und Spannendes zu lernen damit tatsächliche Diversität nachhaltig praktiziert werden kann!
Journalist*innen und Autor*innen:
Sprache ändert sich. Sprache hat sich schon immer geändert und sie ändert sich weiterhin. Mit der Globalisierung sind unsere Gesellschaften diverser geworden, ehemals marginalisierte Gruppen haben durch die Möglichkeit des virtuellen Austausches an kritischer Masse gewonnen und Wissensbestände, die früher nur wenigen Menschen zugängig waren, sind durch das Internet allgemein abrufbar. Damit können sich fast alle Menschen darüber informieren, was marginalisierte und (rassistisch) diskriminierte Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen, Politiker*innen, Schriftsteller*innen bereits seit Jahrhunderten erklären und feststellen: Einerseits die Funktionsweise von Rassismus und andererseits die sehr europäische Anmaßung, einen objektiven Blick, eine universelle Perspektive einnehmen zu können. Werden wir uns unserer begrenzten Blickwinkel bewusst und schauen wir außerdem darauf, wie ausgrenzend und verletzend koloniale, rassistische Sprachgewohnheiten und Deutungshoheiten für betroffene Menschen sind. Auch wenn die Personen, die sie anwenden, sich dessen nicht gewahr sind, geschweige denn, die Intention hatten, sich rassistisch zu verhalten…
Krankenhauspersonal und Arztpraxen:
Mit wenigen Ausnahmen weltweit sind Medizinstudium und -forschung ausgerichtet am weißen, männlichen Körper. Anhand von einer ausgewählten Gruppe von Menschen werden universale Annahmen, Therapien und Praktiken konzipiert, die als wissenschaftlich abgesichert gelten. Gleichzeitig wurde generationenübergreifendes (Pflanzen und Körper-)Wissen außerhalb des eurozentrischen Forschungskanons systematisch marginalisiert. Ärzt*innen, Pfleger*innen und administratives Personal wiederum sind ungeschult im Umgang mit Menschen und Körpern unterschiedlicher Kulturen, mit genderspezifischen Normen und Tabus. Darüber hinaus lassen Technologisierung und Digitalisierung wenig Raum für zugewandte, rassismuskritische Praktiken, für Spielräume, die die Bedürfnisse unterschiedlich positionierter Patient*innen sicht—oder spür—bar machen und diese auch auffangen wollen.
Forschungsinstitute und -Gesellschaften:
Die Wissenschaft an sich ist ein koloniales, eurozentrisches Unterfangen. Das bedeutet nicht, das wissenschaftliches Arbeiten an sich kritisiert werden soll, sondern dass ein Wissen um die kolonialen Ursprünge der Wissenschaft sensibilisiert für die Fragen, wer wen beforscht, welche Forschungsfragen finanziert werden und wer Forschungsinstitute und -Abteilungen leitet. Es zeigt sich aber auch daran, auf wessen Theorien wir aufbauen, nach wessen Namen sie benannt werden und auf welchen (unaufgearbeiteten) Fundamenten die einzelnen Wissenschaftsrichtungen und Institute stehen. Auf wessen Bedürfnisse sind unsere Forschungsinstitute ein- und ausgerichtet, wer gehört selbstverständlich dazu und wer nicht?
Gastgewerbe & Reisebranche:
Das Gastgewerbe ist personalintensiv und international. Sie führen ein Hotel oder Restaurant und fragen sich, wie sie ihren Betrieb offen, inklusiv, bedürfnisorientiert für unterschiedliche Gruppen und außerdem auch noch rassismuskritisch für Kund*innen und Belegschaft aufstellen können? Oder Sie fragen sich, was es eigentlich mit der kulturellen Aneignung auf sich hat oder wie Sie damit umgehen können, wenn sich Gäste rassistisch verhalten? Die Reisebranche arbeitet traditionell mit kolonialen und exotisierenden Bildern und Texten, obendrein bergen starke Hierarchien die Gefahr von Machtmissbrauch. Sie wollen Ihre Kund- und Belegschaft schützen und allen Gäst*innen signalisieren, dass sie sich bei Ihnen sicher fühlen können und willkommen sind.
Unternehmen:
Generationenwechsel, Klimakrise, Pandemien, globale und lokale Machtverschiebungen stellen Unternehmen vor gewaltige Herausforderungen. Deutschland im speziellen und Europa im Allgemeinen ist stärker denn je dazu aufgefordert, neue Partnerschaften zu schließen und bisherige Selbstverständnisse, Selbstverständlichkeiten und Selbstwahrnehmungen zu hinterfragen. Gleichzeitig treibt viele Unternehmer*innen schon länger der Wunsch um, sich diverser aufzustellen, nachhaltiger und wertschätzender zu wirtschaften und damit einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Was können wir also tun, um nicht nur Greenwashing mit Begrifflichkeiten zu spielen, sondern um unsere Unternehmen sozial, divers, rassismuskritisch, offen, nachhaltig und (zukunfts)freundlich zu gestalten? Auch hier ist eine Beschäftigung mit unseren kolonialen und patriarchalen Strukturen unerlässlich, sie bildet das Fundament für nachhaltiges Wirtschaften in der Zukunft.
Wie arbeite ich?
*Je nach Anfrage, Gruppenzusammensetzung und -größe arbeite ich allein oder im Team mit langjährigen Partner*innen und Kolleg*innen aus der BIPOC Community. Wir sind unterschiedlich positioniert, sozialisiert, geschult und ausgebildet, gehören unterschiedlichen Generationen an, arbeiten gleichberechtigt, sind multidisziplinär und verkörpern damit ein höchstmögliches Maß an Diversität. Gemeinsam ist uns das Interesse an einer freundlichen und freudigen lebensbejahenden, rassismus- und diskriminierungskritischen Haltung, die Lust am selbstkritischen Lernen und der ständigen Weiterentwicklung unterschiedlicher Lehr- und Diskussions-Formate unterschiedlichen Zeitumfangs.
Ich/wir arbeiten zielgruppenspezifisch, in gemeinsam entwickelten, gern mehrtägigen und aufeinander aufbauenden Workshops. Die Workshopformate werden ständig überarbeitet und den Wünschen meiner/unserer Partner*innen angepasst.


Formate:
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Einzel- und Gruppenberatungen
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Konzept- und Lehrmodulentwicklungen
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Workshops- und Lehrveranstaltungen
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Konzipierung und Erstellung von Übungs- und Lehrmaterialien
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Lektorate
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Vorträge
Theorien & Methoden:
Bei allen Fragestellungen bemühe ich mich, meine eigene Positionierung als weiße cis Frau mitzudenken. Dabei schöpfe ich theoretisch und methodisch aus dem wissenschaftlichen Fundus der afroamerikanischen und panafrikanischen Geschichtsforschung, der seit über einem Jahrhundert zu den Wirkweisen von Kolonialisierung, Kolonialität und Rassismus aufklärt. Darauf aufbauend sind die Studien und Forschungen der pan-amerikanischen und afrodiasporischen Communities zu nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweisen zu nennen, zu Feminismus, Intersektionalität und Kritischem Weißsein. Ergänzt werden diese Quellen von neueren Wissensbeständen migrantischer und queerer Communities weltweit. Damit gelten mein Dank und Respekt in erster Linie den Erkenntnistheorien, Forschungen und Arbeiten dieser Communities und ihren Kollaborateur*innen, die uns dazu anregen, Schablonendenken zu hinterfragen, Grautöne und Ambivalenzen mitzudenken und offene Fragen und Unsicherheiten zuzulassen, wenn wir noch keine Antworten haben…
Weiterhin verwende ich Methoden aus der
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Anti-bias Forschung
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Inter - und transkulturellen Lehre
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Gewaltfreien Kommunikation
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Rassismuskritischen Pädagogik
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Kommunikationspsychologie
